Pflegekonzepte
Unser Pflegekonzept erleichtert Ihnen die Planung. Sie gewinnen einen Überblick, wie sich Ihr Baumbestand in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird. Die Empfehlungen berücksichtigen die Nutzung, den Zustand sowie die Arten- und Altersverteilung der vorhandenen Bäume. Das Ziel ist eine ästhetische und pflegeleichte Grünanlage.
Standzeit von Stadtbäumen: Manche Bäume können mehr als 500 Jahren alt werden. Schnell wachsende Baumarten (Pappeln, Birken, Weiden usw.) erreichen im Stadtgebiet jedoch nur selten mehr als 50–70 Jahre. Sie sind besonders bruchgefährdet und anfälliger für Schädlinge. Langsamer wachsende Baumarten (Linden,Tannen, Eichen usw.) können im günstigen Fall 100–150 Jahre erhalten werden. Sie sind bruchfester und widerstandsfähiger. Bäume mit einem Alter über 150 Jahren genießen Seltenheitswert und werden meistens als Naturdenkmäler geschützt.
Pflanzungen: An wichtigen Stellen sollten Sie 20-30 Jahre vor Ablauf der Standzeit mit Ersatzpflanzungen beginnen. Widerstandsfähige Bäume benötigen diese Zeit bis sie eine Höhe von rund 15 Metern erreichen und die Funktion der vorhandenen Bäume erfüllen können. Werden Baumarten und Standorte umsichtig ausgewählt, können sich Pflanzungen mit geringem Pflegeaufwand zu sicheren und ästhetischen Bäumen entwickeln. Werden Bäume unüberlegt gepflanzt, können sie später vielfach nur mit immer wiederkehrenden Schnittmaßnahmen notdürftig erhalten werden. Häufig müssen sie vorzeitig gefällt werden. Ursachen: Ein Baum wird zu hoch, benötigt zu viel Platz oder verdeckt Fenster. Auch bestimmte Standortfaktoren schränken die Auswahl ein: Lichtmangel, starke Sonneneinstrahlung, Rasenmähen, Staunässe, Streusalz, verdichteter oder versiegelter Boden.
Jungbäume: In den ersten 15 Jahren können Sie mit minimalem Aufwand den Grundstein für eine stabile Wuchsform legen. Fehlentwicklungen in der Krone lassen sich noch mit kleinen Astschnitten korrigieren. Versäumnisse führen später häufig zu bruchgefährdeten Baumkronen, die nur mit beträchtlichem Aufwand abgesichert werden können. Darum lohnt es sich, wenn Sie der Entwicklung von Jungbäumen besondere Aufmerksamkeit schenken.
Schutz vor Schädlingen: In den vergangenen Jahrzehnten haben sich Schädlinge mehrfach sprunghaft vermehrt (Ulmensterben, Massaria an Platanen, Eschentriebsterben usw.). Dieser Trend wird sich vermutlich in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen. Zahlreiche Schadpilze, Bakterien oder Insekten sind auf einzelne Baumarten oder Teile von Gattungen spezialisiert. Meistens gibt es keine wirksame Schädlingsbekämpfung, und so können die Auswirkungen in Monokulturen verheerend sein. Von Vorteil sind Baumbestände mit einem breit gestreuten Artenspektrum. Dort fallen Schäden an einzelnen Baumarten wesentlich weniger ins Gewicht, und Sie können eine kontinuierliche Bepflanzung leichter gewährleisten. |